Blick auf Lietzow
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Als einer der Nordrügener Bodden und zugleich ein südliches Randgewässer der Ostsee, erstreckt sich der Große Jasmunder Bodden über eine Fläche von 58,4 Quadratkilometern und misst dabei eine Länge von 14 Kilometern, eine durchschnittliche Breite von sechs Kilometern und eine maximale Tiefe von sieben Metern. Rechnet man den Breeger Bodden, den Breetzer Bodden, den Lebbiner Bodden als Westteil sowie die Neuendorfer Wiek und den Tetzitzer See hinzu, beläuft sich das Areal bereits auf 94 Quadratkilometer.
Im Jahre 1869 vom heutigen Nachbarbodden, Kleiner Jasmunder Bodden, durch einen aufgeschütteten Damm getrennt (Bundesstraße 96 und Bahnstrecke Stralsund-Sassnitz), wird das Gewässer im Norden natürlich begrenzt durch die Halbinseln Jasmund und Wittow, welche wiederum durch die Nehrung Schaabe miteinander verbunden sind.
Im Süden des Boddens schließt sich das sogenannte Mutterland der Insel Rügen an. Ein letzter Übergang zum Kleinen Jasmunder Bodden besteht über einen Ablauf bei Lietzow in östlicher Richtung. Der Rassower Strom im Westen wiederum schafft eine direkte Verbindung zur offenen Ostsee.
Die Uferzone des Großen Jasmunder Boddens zeigt sich im nördlichen Gebiet schwach gegliedert. Lediglich der Spykersche See dringt hier ins Inselinnere. Wesentlich zerklüfteter gestaltet sich der südwestliche Uferverlauf entlang der Neuendorfer Wiek und des Tetzitzer Sees. Beinahe einheitlich von Schilf bewachsen, dominiert hingegen vereinzelt eine imposante Steilküste das Boddenufer. Wichtige Häfen befinden sich in Ralswiek, Breege, Polchow und in Sagard.
Sowohl aus Süßwasser der mündenden Bäche als auch aus salzhaltigem Meerwasser der Ostsee bestehend, wird das Gewässer aufgrund seines Salzgehaltes von 0,7 bis 0,8 Prozent als Brackwasser bezeichnet.
Von Freizeitanglern für seinen Fischreichtum geschätzt, eignet sich der Große Jasmunder Bodden auch zum Segeln und Baden. Eines der bekanntesten kulturellen Events der Region, die Störtebeker-Festspiele, findet jedes Jahr direkt am Südostufer des Boddens bei Ralswiek statt.