Mögen die Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern noch so klein und beschaulich sein, ihre Kirchen verleihen ihnen einen herrschaftlichen Glanz.
Über Wiesen, Feldern und Hügeln thronend, machen sie schon von Weitem eine gute Figur. Einst das Herzstück einer jeden Siedlung, erscheinen die mehr als 1.000 Dorfkirchen des Landes heute eher als überraschend imposantes Beiwerk, treten deutlich zurück hinter die kolossalen Backsteinkirchen und Klöster der Städte.
Dabei bestimmt gerade ihre schlichte Schönheit ihren Charme. Weniger pathetisch, weniger prahlerisch zeigen sie sich zumeist spätromanisch und gotisch, dominiert von Feld- und Backstein. Auch Fachwerkkirchen und neogotische Neubauten begegnen zwischen Wald und Flur. Die Ältesten unter ihnen bewahren bis heute ein historisches Erbe in ihrem Innern. Gut erhaltene mittelalterliche Schnitzaltäre und barocke Emporen sind keine Seltenheit. Kanzeln repräsentieren die Baustile verschiedener Jahrhunderte. Die einen oder andere Kunstgegenstände erinnern an die regionale Kulturgeschichte.
Umfassende Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten konnten inzwischen viele Kirchen vor dem Verfall bewahren und zu neuem Leben erwecken. Besonders tatkräftig engagiert sich der Verein Dorfkirchen in Not.
Zu den schönsten Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern zählen die Gotteshäuser in Poseritz auf Rügen, in Hohen Viecheln am Schweriner See und in Reinshagen in der Mecklenburgischen Schweiz.
Zeitzeugen der Romantik sind die Sakralbauten in Altenkirchen auf Rügen, in Vietlübbe bei Schwerin und in Lübow im Landkreis Nordwestmecklenburg. Sehenswert ist auch die hübsche achteckige Kapelle im Fischerdorf Vitt auf Rügen.
In Norddeutschland einzigartig ist die Kirche von Ludorf an der Müritz. Von den Kreuzzügen durch das Heilige Land inspiriert, ist ihr Grundriss ein Abbild der Kirche vom Heiligen Grabe in Jerusalem.