St. Georgen zu Wismar zählt zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Hansestadt.
Wie ihre älteren gotischen Schwestern St. Marien und St. Nikolai steht auch die Georgenkirche seit 2002 unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Grundmauern des größten Sakralbauwerks der Stadt, welches seinerzeit vorwiegend von den Landesherren und den Wismarer Handwerkern aufgesucht wurde, gehen auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurück.
Ursprünglich nach dem Vorbild der Lübecker Marienkirche im Stil der norddeutschen Backsteingotik erbaut, wurde die dreischiffige Basilika im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe massiv beschädigt. Dabei brannte der bis dato charakteristische Turmschaft vollständig aus und auch der Kircheninnenraum wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Für den Wiederaufbau und Erhalt der Kirche engagiert sich seit 1987 der Förderkreis St. Georgen zu Wismar. Erschwert wurden die Baumaßnahmen des umfassendsten denkmalpflegerischen Projekts Mecklenburg-Vorpommerns nicht zuletzt durch einen Orkan im Januar 1990, welcher den Giebel des Nordquerhauses zum Einsturz brachte.
Dank umfassender Spenden, u.a. von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, konnte der Wiederaufbau der Kirchenruine 2010 weitgehend abgeschlossen werden. Zukünftig soll St. Georgen sowohl als Gotteshaus als auch als Kulturkirche in Erscheinung treten. Das einstige gotische Hochaltarretabel aus dem Jahr 1430 können Besucher heute in der St. Nikolaikirche bewundern. Mit einer Höhe von vier Metern und einer Breite von zehn Metern ist es das größte Retabel seiner Art im Ostseeraum. Als einzige Glocken erhalten sind die Uhrschlagglocke im Dachreiter von 1581 und die Viertelschlagglocke von 1489 (heute in der Kirche Zurow).