Für die einen das Versailles des Nordens, für andere die Lindenstadt und betitelte Umweltfreundliche Kommune, von der Bevölkerung schlicht Lulu oder L’lust genannt. Die Kreisstadt Ludwigslust (ca. 12.900 Einwohner) im Westen von Mecklenburg, circa 40 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Schwerin, mag klein sein, aber man wird staunen!
In einer wald- und wiesenreichen Region am östlichen Rand der Griesen Gegend und am Ludwigsluster Kanal gelegen, selbst von 370 Hektar Nadelwald im Stadtgebiet durchzogen, galt Ludwigslust im 18. Jahrhundert als beliebtes Jagdrevier der mecklenburgischen Herzöge. Was sodann mit der Erbauung des Jagdschlosses Ludwigs Lust zu Ehren Christian Ludwig II. begann, erreichte seinen Höhepunkt schließlich in der Umsiedelung der herzoglichen Residenz in die Stadt durch seinen Sohn Friedrich.
Heute zählt die komplett unter Denkmalschutz stehende und größtenteils restaurierte Altstadt mit ihren barocken und klassizistischen Bauten zu den bedeutendsten Stadtanlagen des 18. und 19. Jahrhunderts.
Allen voran das Barockschloss – äußerlich aus Stein, allerdings wurden die innerlichen Säulen, Statuen und Büsten erstaunlicherweise aus Pappmaschee gearbeitet, welches die ehemals im heutigen Rathaus befindliche Kartonfabrik lieferte – samt Schlossplatz und Kaskaden sowie dem attraktiven ausschweifenden Schlosspark nach Peter Joseph Lenné, zeigen sich jedoch ebenso die klassizistische Stadtkirche und das Gelände der früheren Garnison in historischer und moderner Verschmelzung durchaus sehenswert.