Doppelt verbunden zeigen sich die Bürger von Burg Stargard (ca. 4.500 Einwohner) mit ihrer Stadt. Die aus dem Slawischen stammende Bezeichnung Stargard bedeutet zu Deutsch alte Burg und ist der auf dem Burgberg erbauten mittelalterlichen Burg Stargard gewidmet.
Von insgesamt sieben Bergen umgeben, liegt die Ortschaft im Tal der Linde, rund acht Kilometer südlich von Neubrandenburg entfernt. Besonders prägnant für das Umland namens Stargarder Land – nördlichstes Weinbaugebiet Deutschlands mit den Rebflächen Teufelsbruch und Burg – ist die hiesige Grundmoräne, welche Höhen von bis zu 127 Meter ü. NN misst und in westlicher Richtung zum Tollensesee abfällt, dessen Ufer wiederum teilweise zum Stadtgebiet gehört.
Ist die Burganlage von Stargard mit seinem Heimatmuseum auch die größte Touristenattraktion, lohnt sich dennoch ein Besuch der Altstadt selbst.
Im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt, wurde das charakteristische rechtwinklige Straßennetz jedoch erst nach dem Stadtbrand von 1758 angelegt. Sehenswert ist im Einzelnen die Stadtkirche samt Taufstein (13. Jh.) und Kanzelaltar (18. Jh.). Ursprünglich eine dreischiffige Pfeilerbasilika aus Feldstein, wurde der Sakralbau nach dem verheerenden Brand weitgehend nach historischem Vorbild rekonstruiert. Den Platz des einstigen Westturms nimmt gleichwohl seit 1894 ein neugotischer Backsteinturm ein.
Das älteste erhaltene Gebäude der Stadt ist das feldsteinerne Heilig-Geist-Hospital. Es stammt aus dem späten 13. Jahrhundert. Die frühere Kirche des Komplexes wurde seit 1576 als Hospitalgebäude genutzt. Der frühere Gasthof Zum Weißen Hirsch wurde 1760 erbaut. Kunstinteressierte sei ferner das Marie-Hager-Haus mit ständiger Ausstellung der Malerin empfohlen.
Historische Gedächtnisstätten der anderen Art sind drei Gedenksteine auf dem sogenannten Denkmalberg für die Kriegsopfer von 1870/71, 1914/18 und 1933-1945. Ein Gedenkstein von 1948 (bzw. 1952) gebührt dem jüdischen Ehepaar Sehlmacher. Der Sowjetische Soldatenfriedhof befindet sich nahe des Bahnhofs von Burg Stargard.
Für Besucher mit Kindern bietet sich der Tierpark auf dem Klüschenberg sowie die Sommerrodelbahn am Stadtrand an. Naturverbundene kommen derweil entlang der malerischen Rad- und Wanderwege der Umgebung auf ihre Kosten. Und auch der 27 Kilometer lange Burgenwanderweg von der Burg Stargard zur Alten Burg Penzlin hat seine Reize.