Im Mittelalter ein Ort des Gebetes, später Lehranstalt, widmet sich das heutige Pommersche Landesmuseum der pommerschen Geschichte, Kultur und Kunst. In den Jahren 1998 bis 2005 in der Hansestadt Greifswald erbaut, dokumentiert der 20 Millionen schwere Museumskomplex die Entwicklung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, stellt bis zu 14.000 Jahre alte erdgeschichtliche Exponate der pommerschen Landeskunde aus sowie Gemälde namhafter Maler wie Caspar David Friedrich, Frans Hals, Philipp Otto Runge, Max Liebermann, Max Pechstein als auch Vincent van Gogh.
Bestehend aus vier Gebäuden, dem klassizistischen Quistorp-Bau (ehemalige Stadtschule), dem Grauen Kloster (ehemaliges Armen- und Altenheim), dem Backsteinbau, der Bibliothek des gotischen Franziskanerklosters und der Museumsstraße, erwartet Besucher eine besinnliche wie anregende Atmosphäre sondergleichen. "Schlichte rechteckige Räume stehen mit ihrer Weiträumigkeit und ihrer Enge in einem spannungsvollen Wechsel zueinander, bestechend in ihrer Konsequenz und ihrem Respekt vor dem Bestehenden. Es stimmen die Proportionen, die Materialien, die Farbigkeit von Boden, Wand und Decke, die insgesamt ein 'Netz visueller Verführungen' bilden. Die Architektur verzichtet darauf, sich selbst herauszustellen, vielmehr steigert sie die Wirkung der ausgestellten Kunst und lenkt die Aufmerksamkeit erst beim zweiten Blick auf sich selbst" , hieß es im Juryurteil, welches der Gemäldegalerie im Jahre 2000 den Landesbaupreis einbrachte.
Historisch bedingt kooperierend mit skandinavischen und polnischen Einrichtungen, versteht sich das Museum nicht nur als Darstellungsort der pommerschen Landes- und Kulturgeschichte, sondern zugleich als Begegnungsstätte, als Forum im Ostseeraum für grenzüberschreitende Projekte mit besonderem Interesse an der Jugendarbeit.
Ebenfalls Bestandteile des Ensembles sind der Klostergarten und eine Wiese mit skandinavischen Findlingen. Ein beachtliches Schmuckstück gibt es ferner im Croy-Saal zu bestaunen. Der hiesige einzigartige vier Meter mal sieben Meter große Croy-Teppich stammt aus der Reformationszeit. Als Außenstelle des Pommerschen Landesmuseums beschäftigt sich überdies das Museum im Jagdschloss Granitz, unweit des Ostseebads Binz, mit der Geschichte der Insel Rügen sowie mit der Bau- und Fürstengeschichte.
Weitere Infos, Öffnungszeiten etc:
www.pommersches-landesmuseum.de