Gespenstisch wiegen sich die knorrigen Baumstämme und spärlichen Kronen auf einer kleinen mecklenburgischen Steilküste zwischen Bad Doberan und Rostock im peitschenden Ostseewind und aufsteigenden Abendnebel.
Seit jeher umrankt von Märchen und Sagen, ja im Volksmund als Treffpunkt von Geistern und Hexen im Verruf, wirkt der Küstenwald von Nienhagen - der Gespensterwald Nienhagen - am Tage und im Spiegel des Sonnenuntergangs weniger gespenstisch als vielmehr zauberhaft. Als prägnanter Teil eines pittoresken Naturszenarios aus Meereswogen, Strand und Steilküste inspiriert er unablässlich Maler und Autoren.
Das Nienhäger Holz, so die offizielle Bezeichnung des 180 Hektar messenden Mischwaldes am Ortsrand des Seebades Nienhagen, steht aufgrund seiner gefährdeten Flora und Fauna unter Naturschutz. Zu entdecken ist dieser kontrastreiche Küstenabschnitt am besten bei einem ausgedehnten Spaziergang oder einer Radtour auf dem sechs Kilometer langen Wanderweg von Nienhagen bis Heiligendamm. Aus nähster Nähe mag das eine oder andere bizarre Gehölz der urwüchsigen Landschaft von längst vergangenen Tagen erzählen.