Schloss Bothmer bei Klütz

In der westmecklenburgischen Kleinstadt Klütz ließ der Architekt Johann Friedrich Künecke zwischen 1726 und 1732 ein Barockschloss für den Grafen von Bothmer errichten, welcher das Land 1722 von der Familie von Plessen aus Arpshagen übernommen hatte. Am Ende der letzten deutschen Festonallee des 18. Jahrhunderts auf einer rechteckigen Insel gelegen und von einer Gracht (Graft) umgeben, sind die niederländischen und englischen Vorbilder der Schlossarchitektur außerdem angesichts des zentralen Corps de Logis und den davor befindlichen Kavaliershäusern offensichtlich. Hinter das Schloss, welches vermeintlich dem Blenheim Palace bei Woodstock im englischen Oxfordshire ähnelt, schließt sich ein ausgedehnter, ursprünglich barocker Schlossgarten (für Besucher zugänglich) und eine circa 300 Meter lange Lindenallee.

Bis 1945 Eigentum der Familie von Bothmer, wurde das Schloss sodann als Altenheim umfunktioniert (1948-1994). Anschließend unter der Auflage einer denkmalentsprechenden Sanierung zum symbolischen Preis von einem Euro an einen privaten Käufer übergeben, musste dieser Verkauf auf Beschluss des Oberlandesgerichtes Rostock vom Sommer 2006 jedoch rückgängig gemacht werden.

Seit Januar 2008 gehört die größte barocke Schlossanlage Mecklenburgs der Stadt Klütz bzw. dem Landkreis Nordwestmecklenburg. Eine erste Bestandsaufnahme der Räumlichkeiten, finanziert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, setzte zunächst eine Dachsanierung sowie die Entfernung von späteren Einbauten auf den Sanierungsplan.

Gegenwärtig (Stand 2008) werden lediglich zwei Räume im Corps de Logis öffentlich genutzt, einer als Information und der andere als Cafe. Dennoch sollten Sie die Anlage bei Ihrem Urlaub an der Ostsee unbedingt einmal besuchen !
Die übrigen Räume, deren Inventar bis auf die Stukkaturen in der Nachkriegszeit verloren ging, können ausschließlich in Form von Führungen besichtigt werden. Die beachtliche Schlossbibliothek kam bereits im Jahre 1928 in Hamburg unter den Hammer.