Im Verlauf mehrerer Bauphasen entstanden, diente das Schloss Ludwigslust in der gleichnamigen Stadt Ludwigslust von 1763 bis 1837 den Herzögen von Mecklenburg-Schwerin für Repräsentations- und Wohnzwecke neben der alten Residenzstadt und heutigen Landeshauptstadt Schwerin.
Von Herzog Friedrich in Auftrag gegeben, ersetzte das zwischen 1772 und 1776 errichtete E-förmige Barockschloss, dessen kurze Flügel zum Park weisen und dessen breite Front mit dem erhöhten Corps de Logis den Schlossplatz dominiert, einen früheren Jagdsitz von 1724. Als Material für die Gemäuer des sogenannten mecklenburgischen Versailles wurde Backstein verwendet, welcher anschließend mit Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge verkleidet wurde.
Auch die allegorischen, verschiedene Wissenschaften darstellenden Statuen und Vasen der Attika bestehen aus Sandstein. Besonders charakteristisch ist gleichwohl der kunstvolle Einsatz von Pappmaschee, dem Ludwigslister Karton, für massiv wirkende Säulen, Kapitelle, Stuckverzierungen und Figurengruppen als günstige Alternative zu kostspieligem Holz und Marmor.
Das Herz des Prachtbaus bildet der sich über zwei Etagen erstreckende Goldene Saal. Dabei reflektieren das Miniaturenkabinett, das Jagdzimmer und andere ehemalige Prunkräume nicht nur auf anschauliche Weise die fürstliche Wohnkultur des 18. Jahrhunderts. Zudem nutzt das Staatliche Museum Schwerin die Räumlichkeiten als Ausstellungsfläche für beachtliche Kunstsammlungen, darunter Architekturmodelle des Phelloplastikers Carl May, Büsten von Jean-Antoine Houdon als auch Bilder der Maler Jean-Baptiste Oudry und Georg David Matthieu.
Gegenüber des Schlosses befindet sich die Hofkirche aus dem Jahre 1765. Geprägt von einem breiten Portikus manifestiert sie das architektonische Gegengewicht zum weltlichen Schloss. Ebenfalls älter als das Hauptgebäude sind die um den Schlossplatz und das Bassin erbauten kleinen Palais des einstigen Hofstaates.