Heringsdorf, Ahlbeck, Bansin – die Dreikaiserbäder auf Usedom

Zu preußischen Zeiten Horte der Erholung für die deutsche Aristokratie sowie der Inspiration für namhafte Künstler, verströmen die Seeheilbäder Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin noch heute die unverkennbare Noblesse jener Tage.
Seit 2005 zur Gemeinde Dreikaiserbäder zusammengeschlossen, miteinander verbunden durch Europas längste Strandpromenade, integriert in eine vielfarbige Landschaft aus stürmischer Ostsee und idyllischem Achterwasser, saftigen Wiesen und tiefen Waldungen, gelten sie angesichts ihrer prachtvoll besäulten und betürmten Bäderarchitektur und ihres bis zu 70 Meter breiten Sandstrandes als attraktivste und populärste Seebäder der Insel Usedom, wenn nicht Norddeutschlands.

Ehemals ein unbedeutendes Fischerdorf, avancierte Heringsdorf mit Eröffnung einer Badeanstalt im frühen 19. Jahrhundert zum ersten und mondänsten Seebad auf der heutigen deutschen Seite des Eilands. Beliebte Sommeradresse der deutschen Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II. als auch des österreichischen Kaisers Franz-Joseph, mischten sich außerdem Persönlichkeiten wie Maxim Gorki, Thomas und Heinrich Mann, Theodor Fontane, Leo Tolstoi und Johann Strauß unter die Feriengäste im so genannten „Nizza des Ostens“.
Als Ausdruck des feinen Lebensstils schillern damals wie heute die eleganten Villen und Strandhotels sowie die mit 508 Metern längste kontinentaleuropäische Seebrücke. Als Kurbad macht Heringsdorf indes mit der Heilkraft der hier verwendeten vierprozentigen Sole von sich reden. Der Flugplatz Heringsdorf bittet hingegen zum Rundflug oder Tandemsprung mit dem Fallschirm.

Der benachbarte, östlichste Badeort Usedoms blickt ebenfalls auf eine beachtliche Bädergeschichte. Traditionell eher familienorientiert, zeigt sich Ahlbeck etwas bodenständiger als das galante Heringsdorf. Architektonisch kaum weniger ansehnlich, schmücken sich die hiesigen Gasthäuser jedoch ähnlich mit kunstvollen Ecktürmen, Balkonen und Erkern aus Holz. Und auch einen Superlativ kann Ahlbeck verzeichnen: die älteste erhaltene Seebrücke Europas bricht hier das Meer. Beinahe Pflichtprogramm für einkaufsfreudige Urlauber scheint überdies ein Besuch der Märkte im nahen Swinemünde.

Vorwiegend in unmittelbarer Strandnähe befinden sich die schmucken Villen und Hotels des Ende des 19. Jahrhunderts als reines Seebad gegründeten Bansin. Jünger und kleiner als ihre Gemeindeschwestern Heringsdorf und Ahlbeck, wurde der Bansiner „freie Meerblick“ zum seinerzeit modernen Markenzeichen entlang des heutigen Promenadenabschnitts. Denkbar inspiriert von der herrliche Aussichten gewährenden, gleichwohl bescheideneren Seebrücke lebte und wirkte der Maler und Grafiker Rolf Werner 36 Jahre lang in Bansin. Einblicke in das Werk und die Werkstatt des Künstlers gibt das örtliche Gedenkatelier.

Tipps, Ausflugsziele, Sehenswertes in den Kaiserbädern & Umgebung

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• Bäderarchitektur
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• Golfpark Balmer See
• Kletterwald Usedom
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