Rostocker Altstadt
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Zu mittelalterlichen Zeiten eine der bedeutendsten Hansestädte im Ostseeraum, konnte sich die sogenannte Schöne an der Warnow trotz moderner Baumaßnahmen ihre architektonischen Wurzeln bewahren. So harmonieren jahrhundertealte Gebäude und solche jüngerer Epochen miteinander in unbeschwerter Nachbarschaft.
Folglich schätzen Einwohner wie Urlauber nicht nur Rostocks dynamische Kulturszene mit ihren Museen und Theatern, Kneipen und Shoppingmeilen sowie das eingemeindete Seebad Warnemünde samt Kreuzfahrthafen, sondern gleichermaßen die historische Kulisse der alten Handels- und Universitätsstadt.
Drei gewaltige Backsteinkirchen heißen seit jeher heimkehrende und gastierende Seefahrer willkommen und überwachen auch heute noch die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Während die 117 Meter hohe Petrikirche einen atemberaubenden Ausblick auf den Stadthafen, wenn nicht gar auf die Ostsee gewährt, tut sich die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Nikolaikirche als älteste erhaltene chorlose Hallenkirche im Ostseegebiet sowie als beliebte Konzertkirche hervor. An Mächtigkeit unübertroffen bleibt hingegen die Hauptpfarrkirche St. Marien. In mehreren Bauphasen seit dem 13. Jahrhundert erbaut, besitzt die monumentale Backsteinbasilika mit Querschiff und Seitenschiffen eine überaus reiche Innenausstattung (v.a. astronomische Uhr, bronzenes Taufbecken, spätgotisches Triptychon Rochusaltar).
Nahezu unverändert zeigt sich das um 1270 gestiftete Kloster zum Heiligen Kreuz (ursprünglich Zisterzienser-Nonnenkloster) zwischen dem Hauptgebäude der Hochschule und der Stadtmauer. Seit 1980 beherbergt der eindrucksvolle Backsteinbau einschließlich Heilig-Kreuz-Kirche, Klausur, Konventsgebäuden und Klostergarten das Kulturhistorische Museum der Stadt (u.a. Klosterschätze).
Das 47 Meter hohe Kröpeliner Tor, Bestandteil der massiven Wehranlage, erweist sich als dominantestes Stadttor, während das Kuhtor aus dem Jahre 1262, ein dreigeschossiger Backsteinbau, als ältestes bestehendes Rostocker Stadttor gilt. Daran fügt sich ein historischer Mauerzug und der Lagebuschturm.
Ein Beispiel für jenen hanseatischen Wohlstand setzt zudem das aus dem 13. Jahrhundert stammende, von gotischen Zinnen und einer rosafarbenen Fassade bestimmte Rathaus. Auch die umliegenden Giebelhäuser, ehemalige Wohn- und Speicherhäuser vermögender Kaufleute, setzen der Geschichte des Rostocker Bürgertums ein Denkmal (z.B. Kerkohfhaus, Hausbaumhaus, Krahnstöver, Stadtbibliothek). Ähnlich beeindruckend erscheinen ferner das Katharinenkloster und die Michaeliskirche mit Wollmagazin.
Im Umkreis der Hansestadt bietet sich ein Besuch des in Norddeutschland einzigartigen backsteingotischen Doberaner Münsters an als auch der Stadtkirchen von Laage, Schwaan und Tessin.