Backsteinerne Glaubensspuren der Heiligen Brigitta ebnen das Land. Die Begründerin des nach ihr benannten Erlöserordens war nicht nur Mutter von acht Kindern, sondern auch eine seinerzeit überaus visionsstarke und politisch engagierte Persönlichkeit. Um unverblümte Klagen gegenüber dem schwedischen König nicht verlegen, hängte sie ihren Dienst als Hofmeisterin kurzerhand an den Nagel und ging im Jahre 1341 gemeinsam mit ihrem Mann Ulf auf schicksalhafte Pilgerreise von Schweden über Mecklenburg-Vorpommern nach Santiago de Compostela in Spanien.
Zu den eindrucksvollsten Backsteinstationen zählt noch heute die Hansestadt Stralsund mit ihren kolossalen Gotteshäusern als auch mit ihren zahlreichen imposanten Profanbauten. Das benachbarte Franzburg diente indessen den Zisterziensern um 1231 als Erbauungsort für die größte und prächtigste Abtei in Vorpommern. Im Zisterzienserkloster Neuenkamp erhielten Wallfahrer mit Pilgerausweis und Geleitbrief derweil eine Unterkunft.
Neben den Backsteinkirchen von Tribsees und Laage ein bedeutendes Kollegiatsstift war zu Zeiten Brigittas der Güstrower Dom mit dem berühmten Schwebenden Engel von Ernst Barlach, während die Heilig-Geist-Kirche als Spital fungierte.
Wahre Pilgerströme begrüßte zudem die 1248 geweihte Stiftskirche der bischöflichen Residenz Bützow. Wie ein feuerrotes Leuchtfeuer signalisierte ferner das Nonnenkloster Rühn Gebetssuchenden den Weg. Ebenfalls als wichtige Wallfahrtsstätte bekannt, samt gastfreundlichem Warmhaus der Ordensbrüder, ist die Antoniter-Präzeptorei in Tempzin mit der Reliquie des Heiligen Antonius von Tempzin. Bluts- und Hostienphänomene wie die Erlösung Gläubiger durch einen Tropfen des Blutes Christi ermöglichte als rentable Einnahmequelle den Neubau des Schweriner Doms ab 1222.
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