Die Gemeinde Sagard (ca. 2.680 Einwohner) auf der Insel Rügen machte sich bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts einen Namen dank ihres Kurbetrieb.
Gemeinsam mit seinem Bruder, dem Landarzt Dr. Moritz von Willich, eröffnete Pastor Heinrich von Willich 1795 eine Brunnen-, Bade- und Vergnügungsanstalt. Der Badebetrieb, dessen Spuren sich noch immer am Kreidebach und an der sogenannten Brunnenaue ablesen lassen, dem früheren Kurpark samt Promenaden, Brunnen- und Badehäusern, wurde bis etwa 1830 fortgeführt.
Heute ist Sagard vor allem bekannt als Tor zur Halbinsel Jasmund. An den Nationalpark Jasmund und den Großen Jasmunder Bodden grenzend, gut 16 Kilometer nordöstlich der Stadt Bergen und sieben Kilometer westlich von Sassnitz gelegen, verfügt Sagard selbst über einen historischen Ortskern, welcher seit 1991 im Rahmen der Städtebauförderung umfassend saniert wurde.
Erstmals im Jahre 1250 anhand der slawischen Bezeichnung Zagard (dt. Einfriedung oder Burgort) urkundlich erfasst, besteht der ursprüngliche slawische Burgwall aus dem 12. Jahrhundert heute nicht mehr. Stattdessen lohnt sich ein Blick auf die im 13. Jahrhundert erbaute Backsteinkirche St. Michael als auch auf das bronzezeitliche Hügelgrab Dobberworth und auf die Kreidebrüche bei Quoltitz. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Martinshafen auf der Halbinsel Mönchgut sowie das Schloss Spyker am benachbarten Tempelberg.